Die 7. Spenderversammlung des Fanrechtefonds fand am Abend des 3. Februar statt, und zwar aufgrund der Pandemiesituation als Videokonferenz.
Den Bericht des Kassenrates erstattete Wilko Zicht. Dabei sprach er im Besonderen über fünf vom Fonds unterstützte Fälle, die seit der letzten Spenderversammlung abgeschlossen wurden oder noch offen sind. Von den abgeschlossenen Fällen endete einer erfolgreich, einer mit einer Verfahrenseinstellung, während ein dritter verloren wurde.
In dem gewonnenen Prozess ging es darum, dass eine Gruppe eine gegnerische Fahne in ihren Besitz gebracht hatte und die betreffende fremde Fangruppierung im Stadion für deren Verlust schmähte. Der angeklagte Fan hatte dies deutlich bejubelt. Die Staatsanwaltschaft warf dem Fan vor, mit seinem Jubel eine Straftat gebilligt zu haben: Die fragliche Fahne sei Gegenstand eines Raubes gewesen, der betreffende Fan müsse dies gewusst haben und seine öffentlich gezeigte Zustimmung müsse sich darauf bezogen haben, wie die Fahne in den Besitz der Fangruppe seines Bezugsvereins gelangt sei. Er wurde freigesprochen: Das Bejubeln der Präsentation fremder Fanutensilien bedeutet nicht, dass eine möglicherweise im Vorfeld begangene Straftat gebilligt würde.
Aufgrund der pandemiebedingten weitgehenden Zuschauerausschlüsse sind 2020 und 2021 keine geeigneten neuen Fälle an den Fonds herangetragen worden.
Sig Zelt gab den Bericht über die Finanzen. Nach hohen Spendeneinnahmen in den Anfangsjahren des Fonds wurden diese mit der Zeit weitgehend für Satzungszwecke aufgebraucht, sodass der Kassenrat 2021 eine Kampagne zur Neueinwerbung von Spenden auflegte. In deren Folge flossen dankenswerterweise Mittel in einer Höhe zu, die die Arbeit des Fonds in der neuen Wahlperiode als gesichert erscheinen lässt. Künftig werden weitere Anstrengungen zur Spendeneinwerbung erforderlich sein.
Die Diskussion drehte sich vor allem um das Verhältnis des Fanrechtefonds zu den örtlichen Fanhilfen. Es bestand allgemeine Übereinstimmung, dass die Fanhilfen den Fanrechtefonds nicht entbehrlich machen und es auch künftig wichtig ist, dass beispielgebende Verfahren unterstützt werden können, auch wenn die fanseitig Beteiligten keinen Anspruch auf Unterstützung durch eine örtliche Fanhilfe haben. Eine solidarische Zusammenarbeit sei sehr erstrebenswert. Anwesende Vertreter des Dachverbandes der Fanhilfen zeigten sich interessiert eine Arbeitsebene hierzu zu etablieren und wollen dazu den Fanrechtefonds kontaktieren.
Es wurden keine Anträge auf Beschlussfassungen durch die Spenderversammlung gestellt.
Abschließend war der neue Kassenrat zu wählen. Dabei stellten sich die fünf bisherigen Mitglieder des Kassenrates, Jörn Brauer, Helen Breit, Ols Weidmann, Sig Zelt und Wilko Zicht zur Wiederwahl. Außerdem hatte Arne Lorenz aus der Fanszene des SSV Ulm seine Kandidatur bekanntgegeben. Wie die von der Versammlung eingesetzte Wahlkommission feststellte, verteilten sich auf die 19 Anwesenden 21 von insgesamt 55 entsprechend der Satzung ermittelten Stimmen. Die Versammlung beschloss einstimmig die Anzahl der Personen im Kassenrat für die Dauer der Wahlperiode auf sechs zu erhöhen. In der geheimen Abstimmung wurden alle Wahlvorschläge bestätigt.