Warum?

Bundesweite Demo in Berlin 2002
Bundesweite Demo in Berlin 2002

Stell dir vor, du fährst zu einem Auswärtsspiel, der Bus hält für eine Rast an der Tankstelle, und genau dort gibt es einen Zwischenfall. Vielleicht meint jemand aus dem Bus, das Bier für umsonst mitnehmen zu können, oder jemand fühlt sich provoziert und es gibt ein Handgemenge. Die Polizei wird gerufen und stellt die Personalien aller Mitreisenden fest. Später wirst du erfahren, dass gegen dich, wie gegen alle anderen, ermittelt wird. Das ist rechtens und du musst dir keine Sorgen machen. Du hast ja nichts getan. Du bist unschuldig und du giltst als unschuldig. Das Verfahren wird irgendwann eingestellt werden, vielleicht wegen erwiesener Unschuld, vielleicht wegen mangelnder Beweislage, vielleicht verzichtet der Staat wegen Geringfügigkeit auf weitere Aufklärung. Kein Problem, oder doch? Inzwischen hast du einen netten Brief erhalten, in dem dir erklärt wird, dass du für die nächsten Monate bzw. eher Jahre keine Fußballspiele mehr besuchen darfst. Auch wenn das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, bleibt dieses Verbot bestehen. Dein Name ist jetzt vielleicht in einer Datei, in der die Polizei Angaben zu Gewalttätern sammelt. Du willst ins Ausland fliegen und man weist dich an der Grenze ab, weil gerade ein brisantes Spiel einer deutschen Mannschaft in jenem Land bevorsteht und weil man nicht riskieren will, dass „potentielle Gewalttäter“ – wie du – dorthin reisen.

Alles rechtens. – Alles rechtens?

Bundesweite Demo in Frankfurt 2005
Bundesweite Demo in Frankfurt 2005

Stell dir vor, du fährst zu einem Auswärtsspiel und wirst gleich am Bahnhof in einen Polizeikessel genommen und mit den anderen Fans zum Stadion geführt. Du willst Gepäck abgeben – keine Chance. Du musst auf die Toilette – Pech gehabt. Du willst dir etwas zu Essen oder Trinken kaufen – sie lassen dich nicht raus. Du wolltest dir eigentlich vor dem Spiel die Stadt anschauen oder dich mit Freunden treffen – da musst du wohl noch einmal kommen. Jetzt wirst du wie Vieh zum Stadion getrieben. Läufst du zu langsam oder gerätst im Gedränge zu dicht an die dich bewachenden Polizisten, wirst du von ihnen geschubst oder getreten. Wenn du Pech hast, kann es auch passieren, dass du Pfefferspray in die Augen bekommst oder einen Knüppel auf den Kopf.

Stell dir vor, deine Tochter ist dabei, sie ist vielleicht 16. Sie wird von Polizistinnen in ein Zelt geführt, wo sie sich ausziehen muss. Nackt. Vollständig. Sie muss mit ihren bloßen Füßen auf dem winterlich kalten Straßenbelag stehen und Körperübungen vor Polizistinnen machen, weil diese sich nicht anders davon überzeugen lassen, dass deine Tochter keine Pyrotechnik mit sich führt. Das Abteil des Zeltes ist an einer Seite offen, so dass Unbeteiligte hineinschauen können. Auf die Frage, warum gerade deine Tochter ausgewählt wurde, wird die Polizei antworten: Weil sie einen so unverdächtigen Eindruck machte.

Alles rechtens. – Alles rechtens?

demo_logo1Was die meisten „Normalbürger“ nicht wissen: Solche und ähnliche Dinge sind abseits einer tollen Weltmeisterschaftsstimmung in Fußball- Deutschland an der Tagesordnung. Wir denken, dass Recht und Gesetz nicht nur auf Seiten der Anderen stehen kann. Deshalb wollen wir prüfen lassen, ob der Staat wirklich so mit uns Fußballfans umgehen darf. Rechtsprozesse kosten allerdings viel Geld. Wir wollen nicht den Dieb schützen, der das Bier klaut und nicht den Schläger, der der Meinung Anderer Fausthiebe entgegensetzt. Wir wollen uns nicht vor denjenigen stellen, der mit Leuchtkugeln auf andere Zuschauer zielt. Wir wollen vielmehr, dass friedliche Fußballfans nicht länger kriminalisiert und für die Vergehen Anderer bestraft werden.

Nein, nicht alles rechtens! Und daher bitten wir Dich um Deine Unterstützung!

Unser Projekt wird getragen von zahlreichen deutschen Fanclubs und Fangruppen, von den beiden überregionalen Fanorganisationen BAFF und PRO FANS sowie von vielen Einzelpersonen. Ein aus fünf Fans verschiedener Vereine bestehender Kassenrat entscheidet im Einklang mit der Satzung des Treuhandkontos über die Verwendung der Spenden. Zwei Anwälte verwalten das Geld und überwachen die satzungsgemäße Nutzung. Sei auch du dabei! Sprich mit deinen Freunden, um die Idee zu unterstützen und allen zu Ihrem Recht zu verhelfen!

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